Das etwas andere Stadtfest

Es schüttet in Strömen als uns der Wecker aus dem Bett zerrt. Dennoch fällt es mir leicht in die staubigen Motorradklamotten zu schlüpfen denn, wir wollen beim großen Umzug zum 308ten Geburtstag der Stadt mit machen. Diese Change, nicht nur als Zuschauer am Straßenrand zu stehen, sondern selbst am Umzug teil zu haben, wollen wir uns nicht entgehen lassen. Gemeinsam mit unserm neuen Freund Misha fahren wir auf der Hauptstraße durch die Innenstadt Richtung Sammelplatz. Anders als bei uns in Deutschland, wird der Umzug nicht vom örtlichen Musikverein mit Blasmusik angeführt, nein, zu unser Freude macht ein Motorradkorso mit ca. 700 Bikers den Anfang der Parade. Bevor es los geht, unterhalten wir uns noch mit anderen Bikern und einem Lokalen Fernsehteam dem unser deutschen Kennzeichen aufgefallen sind. Der Korso fährt in Viererreihen auf der Nevskiy -Prospekt entlang der klatschenden Menschenmassen links und rechts der Straße. Die Stimmung ist überwältigend und ich bekommen Gänsehaut bei dem Gedanken dass, bei einer Feier vor 20 Jahren hier sicher Panzer und Raketenwerfer durch gerollt sind. Nach ein paar Kilometern teilt sich der der Konvoi und bleibt in zweier reihen links und rechts der Straße stehen. In der Mitte der Straße zeigen drei Motorradfahren und ein Quat was man mit 2 beziehungsweise mit 4 Rädern so anstellen kann. Whleeys, Burnout oder Fahren im Stehen auf dem Tank oder auf dem Lenker sitzend ist nur ein Teil von dem was die Vier so drauf haben. Als der Korso sich wieder in Bewegung setzt, sucht unser Freund Misha eine Lücke in den Menschenreihen um mit uns den Korso zu verlassen. Wir bahnen uns mit Hilfe der Polizei einen Weg aus der Masse und Parken hinter den Zuschauern auf dem Gehweg. Im Stehen auf den Motorrädern verfolgen wir das weiter Spektakel aus Militärkapellen, Tänzern und Radfahrern.

Wieder on thttp://blog.on-the-way.de/wp-admin/post.php?post=920&action=edithe Road, geht es zu Marinestützpunkt Kronstadt der in der Bucht von Sankt Petersburg liegt. Ein gigantischer Damm von 12 Kilometern Längen verbindet die Festung mit dem Festland. Edwin, the fly Dutsh, hat uns von diesem Schutzwall berichtet. Das Bauwerk soll die Stadt und das Land dahinter bei Sturmflut zum Meer hin abschotten. Kronstadt selbst ist nach dem Ende der Sowjetunion eine ganz normale Stadt mit Kaserne. Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der Sowjetzeit war die Festung Sperrgebiet und ein wichtiger Vorposten zur Verteidigung der Stadt. Die Lage in mitten der Bucht ist geradezu genial um feindliche Angreifer frühzeitig unter Beschuss zu nehmen. Wir halten auf dem großen Platz vor der Kirche. Die große Fläche aus Waschbeton erinnert mich stark an meinen Bundeswehrzeit, sicher wurden hier direkt vor dem Gotteshaus militärische Paraden abgehalten. Auf geht‘s zur Bikerparty. Wir sind gerade wieder dabei auf zu brechen, da nähern sich zwei junge Damen unser Maschinen. Im ersten Moment denke ich noch sie wollen sicher Bilder von sich mit den Motorrädern machen. Wir wechseln einige Worte in Englisch, wobei unser schwäbisch sich wohl nicht verbergen lässt und eine der Beiden auf Deutsch weiter spricht. Die beiden machen eine Reportage über Biker fürs Goethe Institut http://www.goethe.de/ins/ru/lp/prj/drj/top/sub/de8017194.htm http://www.youtube.com/watch?v=Fu2K906RoW8 und wollen auch zur Party. Misha versucht ihnen zu erklären das die Fete auf einer kleinen Insel mitten auf dem Damm stand findet, und sie da zu Fuß gut 6 km laufen müssen. Da wir in Russland wohl keinen Ärger mit der Polizei befürchten müssen, nehmen wir die beiden ohne Helm auf unseren Motorrädern mit. Wir verpassen das kleine Tor in der Leitplanke auf dem Damm das als Ausfahrt dient und müssen so die ganzen 12 km bis zum andern Ende fahren, wenden und wieder zurück, am Ende werden aus den 6 km gute 30 km, und die Mädels sind froh aus dem kalten Wind zu kommen. Wir fallen mit unseren Maschinen zwischen den ganzen Coper schon ein wenig auf, dennoch Interesse sich heute niemand für uns. Die Meisten stehen vor der Bühne, Die Gitarrenakkorde der Lokalen Band sind mir bekamt doch der Text ist nicht zu verstehen, wie auch, Smoke on the Water hört sich auf Russisch doch ganz anders an. Uns ist es dann doch zu laut und so stehen wir mit unser beiden Rasende Reportern ein wenig abseits der Bühne und geben ihnen vor laufender Kamera ein kleines Interview. Dann Nachmittag und frühen Abend verbringen wir noch hier bevor wir dann noch ein letztes Bier in der Stadt nehmen.