das letzte Zollabenteuer

So langsam werden es auch für mich die letzten abenteuerlichen Kilometer der Tour 21° NNO. Diese russische Exklave rund um Kaliningrad war nach Estland, Lettland und Litauen doch noch mal ein wenig abenteuerlicher als die EU Staaten.

Auf einer kleinen Ausfallstraße Richtung Süden schleiche ich mich aus der Stadt. Die letzten heruntergekommenen Hochhausviertel an denen die letzten 50 Jahre sicher nichts renoviert würden beachte ich kaum noch. Ich erreiche eine endlose Schlangen an PKWs mit polnischen Kennzeichen, es ist das Ende der warteten an der Russischen Grenze. Ich stelle mich hinten an, beschließe dann dem nächsten Russen der an der Schlange vorbei fährt zu folgen. Vorne am Vorposten angekommen, sind es nun nur noch 4 Russen vor mir. Mir ist klar dass ich falsch bin, den ich bin EU Bürge wie die wartenden Polen auch, aber mal sehen vielleicht gibt es ja den Motorradbonuns wie bei der russischen Polizei auch. Und siehe da die freundliche Offizierin bittet mich, einfach ganz, vorne, an der polnischen Schlange zu warten. Keine 10 Minuten später stehe ich auf dem Zollhof und erledige meine Papiere. Eine laute Sirene heult auf, zwei Wachbeamte mit Schäferhunden rennen im Eiltempo Richtung Vorposten und verschwinden dann im Wald. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass sich jemand so dicht neben der Grenze in die Büsche schlägt, vermute ich der Alarm, hängt mit dem Regen und der oft bastle mäßigen russischen Elektrik des Alarmsystems zusammen. Nichts geht mehr, niemand wird Abgefertigt so lange die Sirene erschallt. Ganz im Gegenteil, das Signal scheint sozusagen der Pausengong, es wird diskutiert, geraucht, Vesper gemacht und geschlafen. Endlich die Sirene verstummt. Vor mir öffnet sich wieder die kleine Luke durch die ich meine Papiere reiche. Ich habe gerade die erste Station hinter mir, als das Signal von neuen erschallt und sich vor mir dir Schalter wieder schließt. Es Dauer eine Weile bis die zweite Pause um ist und ich alle Kontrollen passiert habe.