Misha eien besonder Biker

Die Bikes bleiben heute vor dem Hotel stehen und wir starten zu einem Rundgang durch die Stadt. Gegen Nachmittag sind wir wieder im Hotel. Legen die Füße aufs Bett und erholen uns von den letzten Tagen. Ich genieße die Ruhe, es klopft an der Tür, es ist Mischa der Biker von gestern. Er gehört nicht zu der Sorte Menschen die nur mal hallo sagen und dann weiter gehen, Gastfreundschaft ist für ihn selbstverständlich und da ist es ihm wichtig nach den Fremden in seiner Nachbarschaft zu schauen. Als wir uns unterhalten und er die Melodie von Long Way Round pfeift wird mir klar, er hält uns für genauso komischen Typen wie Charley Boorman & Ewan McGregor. Dann aber schaut er Robert an und meint, er sehe doch eher aus wie Dom Quijote, ich will gar nicht wissen für wenn er mich dann halt. Es bedarf nicht vieler Worte, gerne nehmen wir seine Einladung an uns die Stadt zu zeigen. Wir verabreden uns für 19 Uhr.

Hinter Mischas Intruder starten wir zu einer außergewöhnlichen Stadtführung. Das Wort „Parkplatzsuche“ gibt es für uns in dieser Stadt nicht mehr. mit einem Local als Begleitung parken direkt auf dem Gehweg vor den Sehenswürdigkeiten, stoppen in mitten der Rushhour auf vierspurigen Strasse und lassen uns von Mischa alles erklären. Vor der Isaakievskiy Kirche die mittlerweile als Museum genutzt wird, halten wir im Parkverbot. Mischa wechselt ein paar Worte mit den Stadtbediensteten die dort wohl schon darauf lauern Strafzettel auszufüllen. „Kein Problem wir dürfen hier Parken“, „lets go“ ist alles was er uns zuruft währende ich meinen Helm, mit dem 2mm Stahlseil ans Motorrad schlissen will. Ich bin gerade damit fertig, Mischa schüttelt den Kopf, zieht ein mindesten doppelt so dickes Schloss aus seiner Tasche und erklärt dass, er selbst mit diesem Schloss, seinen Helm hier nicht anschließen würde, dabei macht er mit den Finger das Zeichen für „schnipp schnipp“ und lacht. Von der Aussichtplattform haben wir einen gigantischen Blick über die Stadt in der Abendsonne. Militärakademie, Admiralität, Alte Kriegsschiffe und vieles mehr bekommen wir zusehen. Mit den Motorrädern sind wir mitten drin statt nur dabei Im Gewusel der Stadt. Bei der Rostral´nye Säule N 59° 56,602′ O 30° 18,404′ ist der lokale Bikertreff. Hier treffen sich viele Gleichgesinnte, tief greifende Schraubergespräche werden geführt. Ich bin erstaune, Russische Motorradfahrer trinken keinen Alkohol es gibt hier einen Stand mit Chai und andern alkoholfreien Getränken. Die Biker überzeugen uns davon bis Sonntag zu bleiben und am großen Motorradkorso zur 308 Jahrfeier der Stadt teilzunehmen.

Sankt Petersburg ist eine der wichtigsten Hafenstädte an der Ostsee, durch den Fluss Newa und verschiedene Kanäle besteht über den Ladogasee, die Wolga und das Weißen Meer eine Verbindung zum Russischen Hinterland. Damit all die großen Schiffe die Stadt passieren können werden nachts ab 1 Uhr bis morgens 4 Uhr zahlreiche Brücken geöffnet. Diese Spektakel nehmen unser neuen Freunde zu Anlasse uns noch mal durch die Stadt zu jagen. Wir warten in Begleitung andere Biker an einer der südlichsten Brücken. Eine Amanda aus Kohlefrachtern, und Transportschiffen warten ebenfalls auf das Öffnen der ersten Brücke, Der Begleitkonvoi aus zahlreichen Touristen Schaluppen und Sportbooten tuckert bereites unter der ersten Brücke hindurch. Zahlreiche Menschen auf den Uferpromenaden sind ebenfalls unterwegs und wollen dieses Schauspiel miterleben. Bis morgens um 3 Uhr begleiten wir die ersten Frachter Flussaufwärts wobei wir uns auf den einzelnen Etappen mit einer 5x höheren Geschwindigkeit bewegen als das schnellste Boot.