Tag 15 alles will nach Irkutsk

wir starten zu zehnt in unserem Marschruten-Taxi. Hier und da stoppen wir und es steigen noch weitere Fahrgäste ein. Mir scheint als wollen alle nach Irkutsk zum großen Stadtfest am Wochenende. Bei funfzehn Insassen denke ich der Bus ist voll, dann steigen noch gut 200 Omuls aufs Dach. Ich bin froh, dass unsere Rucksäcke einen Platz im Inneren unser Transporters gefunden haben und nicht gemeinsam mit den offenen Fischkisten unter der Plane auf dem Dachträger transportiert werden.

Es ist ein wilder Ritt durch die sibirischen Wälder. Jetzt ist mir klar warum unser Fahrer, an der letzten Steinpyramide, ein Opfer aus dem Fahrzeugfenster geschmissen hat. Das Fahrwerk des Kleinbusses quietscht und ächzt bei jeder Bodenwelle. Immer wieder muss unser „Reiter der Taiga“ stark bremsen um das Fahrzeug zu beruhigen. Die 100 Kilo Fisch auf dem Dach sorgen bei120 km/hin den welligen Kurven auch nicht gerade für eine bessere Straßenlage. In mir reift, mit jeder Biegung, mehr der Gedanke, dass ich bei  solchen Exkursionen in Zukunft wieder selbst am Gas drehen werde. Trifft diese Fahrt doch nicht gerade meine Vorstellung von Abenteuer.

Kurz vor Irkutsk verlassen uns dann die 200 Fische wieder. Unser Lenker bekommt, wie beim Verladen, nun beim Abladen noch mal 2 Omuls für seine Dienste. Anstelle der Fische werden nun ein paar Kilometer später, nach einer kleinen Irrfahrt in einem heruntergekommenen Industriegebiet, eine Küchenarbeitsplatte aufs Dach verladen. Ursprünglich wollten wir uns bis zu  Alexeij´s Wohnung oder in die Nähe fahren lassen. Durch die kleinen Privatgeschäfte unseres Taxifahrers hat er nun aber keine Zeit mehr für diese Dienste. Wir laufen die letzten1,5 Kilometerund sind so immer noch schneller am Ziel als mit dem Auto durch den dichten Stadtverkehr.