22.05.2011 Kirkenes end of Europe

Wir sind am nordöstlichen ende Westeuropas angekommen. Vom Schiff runter, durch den kleinen Hafen vorbei an den Bussen die viele der Hurtigruten-Gaste an den Flughafen oder zum Landausflug an die Russische Grenze bringen. Wir drehen noch eine Runde durch Kirkenes, Tanken die Motorräder und Reservekanister und starten durch zur russischen Grenze.

Norwegen ist schnell verlassen, 100 Meter später, vor dem Schlagbaum der Russischen Föderation beginnt schon der Form(ular)alismus der alten Sowjetunion. Eine junge hübsche Wachhabende überreicht uns zwei Formulare, die den Anschein machen als, seien sie die 10 Kopie von der Kopie. Kurz darauf öffnet sich auch schon die erste Schranke und wir werden mit einem „dawai“ weiter gewunken. Wir sitzen vor dem Zollgebäude auf den Motorrädern und füllen die Formulare aus, während uns ein paar Soldaten aus einigen Metern Abstand mustern. Wir sind gerade fertig mit ausfüllen, als uns der Besitzern eines amerikanischen Geländewagens mit 21 Zoll Hochglanzpolierten Alufelgen und ring herum schwarz getönten Scheiben auf ruski-englisch anspricht. Er halt uns ein Formular unter die Nase und meint, „go in Office, there you find this, make to from, Passport Vehikel, ok!?!“ mir kommt gerade noch ein „ok, tanke you“ über die Lippen bevor der möchte gern Oligarch einsteigt und mit seinem V8 vom Zollhof braus als sei es seine Hofeinfahrt. Drinnen empfängt uns nach dem Ausfüllen der weitern Butterbrotpapiere die zweite hübsche Russin, uns beschleicht der Verdacht das Moskau die hübschesten Soldatinnen an die Grenze geschickt hat, um seinen Nachbarn selbst an den abgelegenen Grenzen zu zeigen was Russland so zu bieten hat. 1 ½ h dauert die ganze Geschichte an er Grenze. Nun aber sind wir unterwegs.
Die Straße ist anfangs nicht schlechter als die E6 in Norwegen und ach die Landschaft hat sich nicht sehr zu Lappland geändert. Einige Kilometer nach er Grenze, kommen wir an die erste Kontrolle durch Militär. Ich bin noch nicht mal richtig zum Stehen gekommen, fährt mich der bewaffnete Soldat barsch an. „Dokumenta Pasport“ ich krame die sicher verstauten papieren aus meiner  innersten Taschen, der Offizier vergleicht sorgfältig mein Passbild mit meinem Aussehen. Er scheint mit seinem Röntgenblick durch Helm und Sturmhaube sehen zu können den nach dem er mir noch mal in die Augen gesehen hat, nickt er und lässt uns dann passieren.


Vor uns taucht einen reisen Industrieanlage auf und die Schneehaufen links und rechts der Straße sind Pechschwarz. Der Ort heißt Nikel und Nickel wird dort wohl abgebaut und verarbeitet. Die Wohnblocks und Siedlungen der Arbeiter sehen genau so erbärmlich aus wie die trostlose Landschaft rings herum in der nichts mehr wächst.


Nur noch 150 km bis Murmansk, vorbei an Kasernen, Minen, und Ortschaften die aussehen als sei hier die Zeit nach dem Krieg stehen geblieben. Immer wieder Mahnmale, links und rechts der Straße. Auf manchen Streckenabschnitten ist nun die Straße so schlecht, dass in manche Schlaglöcher wohl ein ganzer Kleinwagen passen würde,  da wo die Straße zweispurig in jede Richtung geht, sind nur die Inneren Fahrspuren aus Asphalt die äußeren aus Lehm und Schotter, welche Fahrspur die Beste ist lässt sich nicht sagen. Wir schlängen uns mal auf dem Asphalt mal auf der Piste an den alten russischen LKWs vorbei.
Gegen 15:30 Uhr erreichen wir Murmansk, wir sind überwältigt von der Größe der Ortschaften Murmansk und Kola die auf den ersten Blick nur aus Hafen und Hochhäuser bestehen.

Durch einkreisen und Taxifahrer befragen finden wir das Hotel, dass, ich übers internen vor 2 Tagen gebucht habe. Dort angekommen, weiß niemand was von der Reservierung und Ausgebucht ist es auch.  Da wir keine Bestätigung per Mail bekommen haben müssen wir uns nach einer neuen Bleibe umsehen. Zunächst geht mir der Gedanke Couchsurfing durch den Kopf aber jetzt sofort etwas für zwei Tage zu bekommen ist hoffnungslos und Masha will ich nicht schon wieder um Hilfe bitten. Nach einigen Runden durch die Innenstadt landen wir letztendlich im ParkInn.